Natur

Dienstag, 5. Mai 2009

Ausflug nach Alpirsbach

Ich hab den Tag der Arbeit einfach mal genutzt um endlich mal wieder bischen draußen in der Welt rumzustapfen und bin mit einem BaWü Ticket Richtung Alpirsbach gefahren. Das Kloster bzw. die Brauerei wollte ich mir sowieso schon längst mal anschauen und schließlich war ein Alpirsbacher das erste dunkle Bier meines Lebens und hat damit eine lange Freundschaft eingeläutet :-) Für die Brauerei war ich leider schon zu spät dran, womit nur noch das Kloster für den wissbegierigen Touristen, der ich manchmal bin, übrig blieb. Was ich aber dringend benötige ist ein Orientierungskurs. Meine Fresse hab ich mich in Alpirsbach verlaufen, dabei ist es ein echt kleiner, beschaulicher Ort. Aber irgendwie hatte ich in Erinnerung, dass das Kloster am Hang und nicht mitten in der Ortschaft liegt. Gut, so hab ich jetzt auch Alpirsbach an sich kennengelernt und es ist ein komisches Gefühl, wenn man sofort als Tourist erkannt wird, dabei hatte ich den Foto gut in der Tasche versteckt o_O

Das Kloster war dann eigentlich auch nicht so prickelnd wie erhofft, da die meisten Räume abgeschlossen und eigentlich nur der Kreuzgang und ein kleines Museum über das Kloster zu besichtigen waren, welches ich aus Zeitmangel (hatte kaum eine Stunde vor Schließung bin ich reingerauscht) auch nicht in aller Muse unter die Lupe nehmen konnte. Generell habe ich mich auf dieser Reise etwas wie ein Japaner gefühlt. Bei Sehenswürdigkeiten unter Zeitdruck und unter einer für mich befremdlichen Fotomanie leidend zog ich durch Alpirsbach.

Ernsthaft, soviele Bilder wie auf dieser Reise hab ich selten, wenn nicht sogar noch nie geschossen. Meistens habe ich ja nichtmal so ein Fotodings bei mir. Dementsprechend war vieles auch für den Lokus. Als ich dann also mit dem Kloster durch war und die Souvenirshops mich nicht wirklich angesprochen hatten stieg ich auf den nächsten Hügel um einen Blick über Alpirsbach erhaschen zu können. Eigentlich hatte ich auch gehofft auf der Tour nach oben irgendwann mal in einen Wald zu kommen um die Natur genießen zu dürfen, aber irgendwie bin ich nur von einer Wohnsiedlung in die nächste getapst. Waren aber ansehnliche Häuser dabei was mich vermuten lässt, dass Alpirsbach a) günstige Immobilien und Grundstückspreise hat oder b) wohlhabende Menschlein zieht/anzieht. Aber wirklich schöne Häuser waren dabei mit Gärten die direkt an kleinen Bächern und Rinnsalen enden, die dort ubiquitär zu sein scheinen.


Gut, jetzt bin ich aber auch nicht so Architekturbegeisterte, bzw. meine Aufmerksamkeitsspanne neigt sich bei Gebäuden schnell gen Null. Also bin ich auf der Suche nach einem Weg in die Natur wieder bergab gegangen und wurde sogar schnell fündig. Ein Schild versprach den Weg zur Karlsquelle aufzuzeigen.

Und der Weg hat sich für mich als naturbegeisterten Laien auch wirklich gelohnt. Vorbei an unzähligen, fast schon reissenden Rinnsalen führte mich mein Weg unter anderem zu diesem mysteriösen Eingang, der allein schon eine erneute Reise nach Alpirsbach wert ist, denn auf Grund meines zwar saubequemen Schuhwerks (sowas von eingelaufenen Sambas, leider mit Löchern in der Sohle und am Sohlenansatz) war es mir nicht möglich diese Höhle näher zu erkunden, da der darin enthaltene Wasser- und ich wette auch Schlammstand die weitere Reise eher etwas unangenehm hätte werden lassen können. Aber was ich in dem halbdunkel so erspähen konnte ist entweder Garant für ein Abenteuer oder ein ziemlicher Showstopper, denn so wie es aussah ist dort entweder eine Leiter (juhu!) oder ein Gitter was eine weitere Erkundung stoppen würde (meh). Aber gut, früher oder später werde ich der Sache nachgehen, sofern mir jemand anderes nicht zuvor kommt ;-) Aber auf welche Art und Weise immer, ich bin gespannt wie sich dieses Geheimnis lüften wird.

Die Karlsquelle selbst liegt in einem Naturschutzgebiet welches selbst in herrlicher Ruhe gebettet liegt und zumindest Vogeltechnisches so manches aufzubieten hat, wenn man sich geduldig auf eine Bank setzt und wartet, oder so wie ich einen Brief zu schreiben beginnt. Was die restliche Tierwelt vermissen lässt - wobei ich mir sicher bin, das Abseits der Wanderwege deutlich mehr geboten wird - hat die Flora etwas ausgeglichen.

Wobei ich als waschechter Laie natürlich keine Ahnung habe was ich da fotografiert habe. Ich vermute mal das auf dem dritten Bild eine Sumpfdotterblume zu sehen ist. Bild 1 und 2 zeigen übrigens die gleiche Pflanze. Leider kommt das Farbe der Blüte nicht so sonderlich gut rüber auf den Bildern. Bin halt auch einfach kein Fotograf. Alles in allem war das Wandern in dem Tal wirklich was schönes und erholsames und wäre es nicht wegen des langsam versiegendem Lichtes und meinem mangelnden Wissens wann die letzte Bahn losfährt Zeit gewesen zu gehen, hätte ich noch mehr Pfade erkundet. Schade eigentlich, aber so bleibt wenigstens noch etwas für den nächsten Besuch in Alpirsbach übrig.

Nach der anstrengenden Wanderung hat meine Kehle natürlich nach dem herrlichen Gerstensaft und mein Magen nach einer deftigen Mahlzeit verlangt. Gaststätten gibt es in Alpirsbach reichlich zur Auswahl und ich hatte mich eigentlich nur des schönen Platzes wegen für die Löwenpost entschieden, deren Außenbereich unter einem in voller Blüte stehendem Apfelbaum liegt. Oder muß es heißen lag, da der Baum wohl verblüht sein wird? Egal. Das essen jedenfalls war eine Wucht. Ich hatte ein Kutscherrsteak, satte 300gr. zartes Fleisch vom Schwein und dazu ziemlich leckere Bratkartoffeln. Und obwohl ich dort Rechnungstechnisch über den Tisch gezogen wurde würde ich jederzeit wieder dort einkehren.


Die Heimfahrt selbst war relativ ereignislos, hatte aber doch noch etwas Skuriles zu bieten. Die Regionalbahn von Freudenstadt nach Stuttgart hatte keinerlei funktionierende Toiletten, was den Lokführer dazu veranlasste jene, die dringend auf die Toilette mußten dies beim Cateringservice anzumelden. Also lief dort ein lustiger Mensch über die Flure und fragte: 'Kaffee? Brezeln? Jemand der dringend aufs Klo muß?'

Für jene, die sich dann gemeldet hatten wurde ein extra langer Stop in Herrenberg eingelegt, da dort auf dem Gleis wohl eine Toilette zu finden war :-) Das Angebot wurde sogar rege in Anspruch genommen. Überhaupt war der Lokführer sehr gesprächig. So kamen wir nicht umhin zu erfahren, das wir 'auf Grund dieses Zwischenfalls 5 Minuten Verspätung haben, aber ich hoffe dies bis zur Ankunft in Stuttgart auf 2 Minuten verkürzen zu können.' Was soll ich sagen, er hat's geschafft. Da soll nochmal einer von der Servicewüste Deutschland reden!

So long and thanks for the Kutschersteak! *yummy*

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