:-) ← so glücklich seh ich nur aus, wenn ich mal wieder neues Spielzeug erstanden habe. Heute ist es zwar nur eine magere Ausbeute, aber besser als nix.
An meinem ersten Urlaubstag bin ich also in den Stuttgarter Innenstadtdschungel losgetigert um im Drum Point[1] mir Agner[2] Sticks, Filter für meinen Gehörschutz und ein neues Fell für meine Snare zu kaufen. Da auf der Agner Seite der Drumpoint eben als einziger Händler in Stuttgart angegeben wurde dachte ich, den Laden schau ich mir an. Der Laden selbst liegt in der Wilhelmstraße 9 und ist mit den Övis eigentlich auch recht gut zu erreichen. Die Ladenfläche selbst ist leider nicht besonders groß, aber der Händler (womöglich auch Besitzer) war eigentlich ziemlich nett, nur leider gerade mit einem Vertriebler von Meinl im Gespräch gewesen.
Die Enttäuschung war groß als ich erst hörte, das die Agner Sticks nicht vorrätig sind und nur ab 10 Paar pro Nase bestellt werden und dann auch noch erfahren durfte, das Alpine die Filter für den Gehörschutz Music Safe Pro die Filter nicht separat vertreibt. Tja, muß ich Dussel halt 25 Euro für das komplette Set hinlegen, nur weil mir ein goldener Filter abhanden gekommen ist. :-(
Egal, wollte mir ja noch ein Aquarian Super 2 coated Felle kaufen, leider auch nicht da. Bischen rumgestöbert und mir als Ersatz mal ein Evans G2 coated gekauft. Die Evans hab ich auch auf meinen Toms und der Kickdrum, allerdings in der clear Variante.
Also heimgekommen, kuchen zugeführt und dann gleich ans Stimmen gemacht! Da ich als Anfänger schon einiges an Stunden mit quälenden Stimmversuchen hinter mich gebracht habe dachte ich, ich stell mal eine Kurzanleitung online. Die geschilderte Herangehensweise ist übrigens das, woran ich mich noch aus dem Stimmseminar im Drum Department[3] erinnere und etwas experimentieren um die Gedächtnislücken zu schließen.
Die Benennung der Stimmschrauben ist willkürlich und entspricht meiner persönlichen Vorliebe mit der Schraube links vom Teppichabheber zu beginnen. Ok, wir haben jetzt als das neue Fell ungefähr mittig auf den Korpus gelegt (achtet darauf, daß der Metalreifen des Felles nirgends den Korpus berührt), den Rim drüber und die Schrauben mit den Fingern locker angezogen. Ich ziehe dabei immer 2 Schrauben auf gegenüberliegenden Seiten parallel an und arbeite mich über die Positionen 1+5, 2+6, 3+7, 4+8 vor. Als nächstes ziehen wir das Fell richtig stram auf. Man wird dabei das Fell ziemlich krachen hören, aber nur Mut, da muß man durch und die Felle wie der Korpus halten was aus. Um Fell und Rim nicht zu verziehen gehe ich auch hier wieder überkreuz vor. Beginnend mit halben Umdrehungen pro Schraube in der Reihenfolge: 1,5,2,6,3,7,4,8. Das Ganze habe ich bei dem Evans Fell 2x gemacht, das kann sich von zu Fell aber durchaus unterscheiden. Danach bin ich in 4tel und als die Schrauben schon ordentlich Widerstand und das Fell in der Mitte ordentlich fest war eine letzte Runde mit 8tel Umdrehungen in der Reihenfolge: 1,2,3,4,5,6,7,8 gegangen. Jetzt wird das Fell wieder gelöst bis alle Spannung weg ist. Dabei geht man genau den umgekehrten Weg und arbeitet sich von 8tel über 4tel bis hin zu den halben Umdrehungen vor.
So, jetzt beginnt das eigentliche Stimmen. Zunächst wie oben beschrieben die Stimmschrauben mit den Fingern anziehen. Dann mit halben umdrehungen überkreuz arbeiten bis man etwas Spannung auf dem Fell hat. Jetzt mit 4tels und 8tels Umdrehungen auf die gewünschte Stimmung hinarbeiten. Wichtig ist hierbei nach jedem Umlauf den Klang an jeder Schraube mit einer Fingerspitze ungefähr einen Zentimeter Richtung Fellmitte zu testen. Der Klang sollte an jeder Schraubenposition gleich sein. Tut er das nicht ist jetzt Erfahrung und rumspielen gefragt, da nicht immer genau die Schraube an der getesteten Position schuld am 'Mißklang' ist.
Das Evans Fell hat sich aber entweder sehr gut stimmen lassen oder ich habe den Dreh langsam raus, denn ich hab kaum eine halbe Stunde gebraucht um das alte Fell runter und das neue drauf zu machen und zu stimmen. Achso, der Teppich sollte während des Vorgangs natürlich abgehoben und das Resonanzfell natürlich nirgends aufliegen ;-)
Darüber hinaus kann ich das Stimmseminar nur wärmstens empfehlen. So jetzt aber viel Spaß beim Stimmen und noch viel wichtiger, beim Spielen.
Linkliste
[1]
Drum Point
[2]
Agner Sticks
[3]
Drum Department
fab79 - 4. Mai, 15:59